Der Modellbau

Die „Macher“ im Miniatur Wunderland

Ohne sie wäre das Wunderland ziemlich leer und trist: Die Modellbauer. Das stetig wachsende Team baut seit der Eröffnung Tag für Tag an neuen Abschnitten, repariert und ersetzt Modelle in den bereits bestehenden Bereichen und oft wird noch das eine oder andere Detail einer Szene – oder eine komplette Elbphilharmonie – ergänzt.

Das Miniatur Wunderland unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen Großanlagen - nicht nur in der Liebe zum Detail und dem Arbeitsaufwand. Andererseits kann das Wunderland natürlich nie die Detailtreue erreichen, wie man sie auf manch einer 10 m² Heimbauplatte findet, welche oft über Jahrzehnte mit Liebe und Hingabe entsteht.

Modellbau im Wunderland aus der Sicht von Gerhard Dauscher

Im Wunderland wurde nicht nur die Anlagenoberfläche bebaut, sondern zusätzlich auch die Anlagen-Zarge (Vorder- oder Abschlusskante) als Modellbaufläche entdeckt. Viele modellbauerische Ideen, wie zum Beispiel Bergwerk, U-Bahn-Station, Tropfsteinhöhle, Gruft, Atlantis, Area 51 usw. sind auf Augenhöhe von Kindern leicht zu entdecken.
Im Skandinavien-Abschnitt kann man ohne Taucherbrille in die Tiefen des Ozeans abtauchen; durch eine Plexiglasscheibe an der Anlagenvorderkante des Echtwasserbeckens ist die Sicht zum Meeresgrund frei.
Gebäude, die direkt an der Anlagenkante stehen, zeigen durch das Weglassen der Vorderwand das Leben hinter den Fassaden. Privatwohnungen, Werkstätten und Industriebetriebe führen vor, was nötig ist um das Leben im Gang zu halten.
Im Wunderland gibt es "Verkehrswege auf allen Ebenen" mit unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln. Dazu gehören z.B. die Bergwerksbahn, die U-Bahn, die Straßenbahn, die Waldbahn, die ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse, Feldwege, Kreisstraßen, Bundesstraßen, Autobahnen, Highways, Schifffahrtstrassen, der Hafen, das Meer, Segelflieger, ein Heißluftballon, eine Propellermaschine, ein Jet, aber auch ein Ufo. Und das Besondere daran ist, dass man all diese Verkehrsmittel auch in Bewegung sieht!

Im Wunderland sieht man nicht alles sofort - vieles entdeckt man erst auf den zweiten Blick!
Wie auf einer Schatzsuche müssen manche Überraschungen entdeckt werden, und damit man den Überblick behält, wurden extra Trittstufen an den Geländern angebracht. Von „oben“ sind Details zu sehen, die sich in Hinterhöfen, hinter Bäumen, oder inmitten eines Sonnenblumenfeldes verstecken. Und wer kennt nicht den sogenannten Tunnelblick? Im Wunderland kann man auf der Hochgeschwindigkeitstrasse durch einen Tunnel blicken und den aus 15 Meter Entfernung heranrauschenden ICE ohne Probleme beobachten.

Damit aus einer Palette Stahl-, Holz- und Gipssäcken ein Gebirge wird, das mit vielschichtigen Gesteinsformationen durch Echtheit überzeugt, sind lange, umfassende Recherchen unter Zuhilfenahme von Fotos und geologischen Karten unumgänglich. Man muss die Beschaffenheit der Felsen an deren Oberfläche sehen und fühlen können, was wiederum bedeutet, dass jeder Quadratzentimeter Gestein in aufwendiger Handarbeit mit selbst hergestelltem Werkzeug graviert wurde. Bis zu sechs verschiedene Farbaufträge verwandeln diese exzellente Handarbeit in ein fotorealistisches Massiv.

Rund 6,6 Milliarden Menschen bevölkern inzwischen die Erde und bringen durch ihr Handeln sowohl Gutes, als auch weniger Gutes zustande. Möglichst aufmerksam beobachten die Mitarbeiter des Wunderlandes ihre Umwelt und sammeln, was ihnen alltäglich begegnet. Die Figuren im Wunderland verhalten sich demnach so wie ihre Vorbilder. Die Stationen des Lebens, von der Zeugung bis zum Tod, sind allgegenwärtig - sogar der Frage nach außerirdischem Leben wurde nachgegangen. Dem Wunderländer ist anzusehen, was er gerade tut, die deutliche Ausdrucksweise in der Gestik und Mimik der Figuren lässt jegliche Gemütsverfassung erkennen. In dieser Echtheit spiegelt sich der Alltag unseres Lebens wider. Es wäre also gut möglich, dass Sie sich einmal selbst im Wunderland begegnen!

Der Nachbau unserer Heimat in ihren vielfältigen Erscheinungsformen fällt uns relativ leicht. Schwieriger wird es, andere Länder nachzubauen. Denn selbst nach einem Urlaub im jeweiligen Land stellt man hinterher doch meistens fest, dass man viele Details gar nicht bemerkt hat. Wie sieht ein dänischer Briefkasten aus? Welche Farbe hat eine schwedische Mülltonne? Wie groß ist eine schweizer Telefonzelle? Welche Feste und Traditionen gibt es in dem jeweiligen Land? Viele Kleinigkeiten verschweigen auch renommierte Reiseführer.
Eine große Hilfe für die richtige Darstellung sind aber nicht nur das Internet oder persönliche Kontakte ins Ausland. Im Miniatur Wunderland lässt sich durch die detailgetreue Bauweise auch viel über ferne Länder lernen!
Andere Länder - andere Züge! Durch den Schritt über die Landesgrenzen hinaus rollen am Auge des Betrachters Züge in vielerlei Farben und Formen vorbei. Der Mut zu knalligen Farben lässt sich besonders in Norwegen und Schweden beobachten, die dortigen Erzzüge überraschen aber auch mit ihrer Länge und einer gewaltigen Zugkraft der Maschinen. Das Donnern und Stampfen der Big Boy, die grösste jemals gebaute Dampflok, lässt die Herzen der Besucher höher schlagen. Dass diese Bahn im Amerika-Abschnitt wie in der Realität zwei Container aufeinander gestapelt und dazu ganze Züge mit fünf Lokomotiven ziehen kann, lässt sich im Wunderland genauestens studieren. Im Schweiz-Abschnitt zieht der Glacier-Express auf der rhätischen Schmalspurbahn die Augen der Besucher hinauf zu Heidis und Großvaters Welt.
Durch die Simulation von Tag und Nacht auf der Modellanlage und das dadurch entstehende Lichtermeer werden die Sinne aller Besucher angesprochen. Durch die Augen in den Kopf und weiter ins Gemüt dringen diese besonderen Eindrücke.

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