Preiser Mann Im Boot

Der Regenwald und die Atacama-Wüste

Von tropisch-grün bis karg und farbenreich: Im neuen Südamerika-Abschnitt treffen Gegensätze aufeinander, wie sie stärker kaum sein könnten. Während bei unserer befreundeten Modellbaufamilie Martinez in Buenos Aires der Regenwald entsteht, bauen wir hier im Wunderland an der farbenprächtigen Atacama-Wüste.

Der Regenwald

Im Atrium des Blocks L entsteht auf beeindruckenden 121 Quadratmetern ein lebendiger, dichter Regenwald, der in seiner Modellform kaum weniger beeindruckt als das Original. Rund 30.000 händisch gefertigte Bäume bilden das grüne Herzstück dieser tropischen Welt. Die ersten Baumprototypen wurden in Pilar bei Buenos Aires von der befreundeten Familie Martinez mit unterschiedlichsten Techniken, Formen und Materialien entwickelt. Diese müssen natürlich sorgfältig getestet werden: Welche Modelle sind stabil? Wie wirkt die Struktur und Farbe im Modellmaßstab? Und vor allem: wie realistisch sieht der Regenwald am Ende aus? All diese Überlegungen flossen in den Bauprozess ein, der mit viel Liebe zum Detail und einer großen Portion Faszination für die tropische Flora umgesetzt wird.

Der Regenwaldabschnitt verbindet dabei nicht nur die visuelle Pracht von dichtem Grün, verschlungenen Wasserläufen und exotischer Tierwelt, sondern auch die technischen Herausforderungen des Modellbaus mit dem Wunsch, eine realistische und atmosphärisch dichte Landschaft zu schaffen. Auf der gesamten Fläche verschmelzen Natur und Fantasie zu einer Miniaturwelt, in der es bei jedem Hinschauen etwas Neues zu entdecken gibt. Zusammen mit den angrenzenden Anden, dem Amazonas, Machu Picchu und den Iguazú-Wasserfällen wird so ein faszinierender Ausschnitt Südamerikas lebendig – mitten im Miniatur Wunderland.

Darüber hinaus entstehen im Regenwaldabschnitt weitere eindrucksvolle Szenen: Der Salto Ángel, der höchste Wasserfall der Welt, wird aus filigranen Materialien nachgebildet. Zwischen gewaltigen Baumriesen verstecken sich die mystischen Ruinen von El Dorado, umrankt von Lianen und Sagen. Eine kleine indigene Siedlung am Amazonas zeigt das Leben auf Stelzenhäusern bei Hochwasser, während ein Flussschiff am Ufer anlegt.

Die Anden

Zwischen zerklüfteten Felslandschaften und farbenprächtigen Lagunen entsteht inmitten des Miniatur Wunderlands ein faszinierender Ausschnitt der Andenregion: kraftvoll, geheimnisvoll und voller Kontraste. Hier vereinen sich die Extremen des längsten Gebirges der Welt: von schneebedeckten Gipfeln bis hin zu kargen Hochwüsten. Ein besonderes Highlight bildet die Laguna Colorado mit ihrer intensiv roten Färbung, die durch mineralreiche Sedimente und Algen entsteht. Drei Flamingoarten stolzieren durch das flache Wasser und verleihen dem Modellabschnitt eine beinahe surreale Lebendigkeit. Auch die geheimnisvollen Nazca-Linien fanden ihren Platz: riesige Geoglyphen, die aus der Luft sichtbar werden und bis heute Rätsel aufgeben. Sorgfältig eingeritzte Linien und geometrische Figuren lassen die spirituelle Dimension der präkolumbianischen Kulturen erahnen. Ebenso beeindruckend sind die uralten Grabtürme "Chullpas" aus Lehm, Stein und Stroh, die von der tiefen Verbindung der Andenvölker zu ihren Ahnen erzählen. So entsteht ein Andenpanorama, das nicht nur landschaftliche Vielfalt widerspiegelt, sondern auch eine tiefgreifende kulturelle und spirituelle Tiefe in Miniaturform erlebbar macht.

Die Atacama-Wüste

Die Atacama-Wüste ist ein Ort der Extreme und ein faszinierendes Modellbauprojekt. Als trockenster Fleck der Erde außerhalb der Polargebiete zieht sie sich entlang der südamerikanischen Pazifikküste, vom Meer bis hinauf in die Anden auf Höhen zwischen 4000 und 6000 Metern. Auf einer rund 12 Meter langen Anlage im Miniatur Wunderland entsteht hier eine Landschaft, die in ihrer kargen Schönheit und geologischen Vielfalt kaum zu übertreffen ist. Bunte Gesteinsschichten erzählen von Erdzeitaltern, Vulkane ragen mondlandschaftartig in den Himmel, Salzseen glitzern zwischen kahlen Ebenen, und Geysire brechen brodelnd aus dem Boden. Inmitten dieser rauen Weite tummeln sich Flamingos, Lamas, Alpakas und in klaren Nächten öffnet sich über allem ein spektakulärer Sternenhimmel, den das berühmte Observatorium mit seinen hochauflösenden Teleskopen in Szene setzt.

Die Modellbauenden stehen dabei vor besonderen Herausforderungen: Der Bahnbau in der Atacama orientiert sich an der historischen Realität, in der Gleise mit schmalerer Spurbreite errichtet wurden, um Material zu sparen. Im Modell windet sich die Bahn durch enge Radien, steile Anstiege und tiefe Schluchten, vorbei an verrosteten Bahnanlagen, durch Geröllfelder und hin zu alten Minenstädten wie der Geisterstadt Humberstone, das Relikt einer Zeit, in der hier Salpeter abgebaut wurde. Auch Valparaíso, die bunte Künstlerstadt am Berghang mit ihren markanten Standseilbahnen und Wellblechhäusern, bildet einen spannenden Kontrast zur Wüste. Dort erzählt jedes Haus seine eigene Geschichte: bemalt, schief, und voller Charakter. Und schließlich entstehen in dieser fantastischen Miniaturwelt auch spektakuläre Szenen wie eine Lava-Grotte mit von LEDs beleuchteten Glaskugeln, die durch Luftdruck in Bewegung gesetzt werden.

Neben Valparaíso und Humberstone entstehen weitere Highlights: Der Salar de Atacama, ein strahlend weißer Salzsee mit pinkfarbenen Flamingos, wird ebenso dargestellt wie das weltberühmte Paranal-Observatorium mit seinem VLT-Teleskop. Kleine Minenorte wie Chuquicamata, eine der größten Kupferminen der Welt, tauchen als verlassene Siedlungen auf. Der neue Abschnitt wird so zur Bühne für große Entdeckungen im Kleinen

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