Soundsystem

...das gehört zum guten Ton. Unsere vier Soundsysteme im Überblick und gut erklärt.

Im Miniatur Wunderland wird vor allen Dingen das Auge angesprochen, doch viele Szenen, insbesondere natürlich die Starts vom Flughafen, erscheinen erst durch ihre akustische Untermalung wirklich realitätsgetreu.

Nun ist es aber gar nicht so einfach, den Sound vom großen Vorbild in das kleine Modell zu bringen. Töne, die sich teilweise massiv unterscheiden, werden im Wunderland an verschiedensten Stellen eingesetzt. So musste zum Beispel für fahrende Feuerwehrautos ein anderes System entwickelt werden, als es beim DJ-Bobo-Konzert oder am Flughafen benutzt wird. Insgesamt werden vier Systeme benutzt und ein weiteres gerade entwickelt, die nachfolgend vorgestellt werden.

System 1: Die Anfänge

Für die kleinen bewegten Objekte auf der Anlage, deren Aktionsradius relativ klein ist, setzen wir eine spezielle Art von MP3-Playern ein. Diese speziell von uns entwickelten Player sind direkt mit unserem Lichtsteuerungssystem vernetzt und können jeweils bis zu 99 unterschiedliche Sounds abspielen.

Auf der Platine ist ein kleiner Verstärker integriert, mit dem man in Stereo zwei Lautsprecher betreiben kann. Da die Sound-Dateien von SD-Speicherkarten gelesen werden, ist es möglich, diese zu ändern, ohne den Player aus der Anlage ausbauen zu müssen. Mittels diesen Gerätes werden nun immer mehr kleine Aktionen mit dem richtigen Sound ausgestattet.

System 2: Soundmatrix

Bei den Carsystemen und Schiffen stellten wir uns immer wieder die Frage, wie wir diese relativ kleinen Objekte mit Ton ausstatten können. In den Fahrzeugen war dafür kein Platz mehr, da diese durch die Akkus und die Mikrocontroller im wahrsten Sinne des Wortes vollgestopft waren.

Also mussten wir uns eine andere Lösung einfallen lassen. Bei der Knuffinger Feuerwehr war dies am Anfang kein großes Problem, da die nach Hamburger Vorbild gebauten und eingesetzten Fahrzeuge immer nur vor Kreuzungen ihr Martinshorn einschalten. Dafür nutzten wir unsere dort fest verbauten MP3-Module, die dann dementsprechend von der Carssystem-Steuerung angesteuert wurden.

Bei den amerikanischen Einsatzfahrzeugen sah das von Anfang an ein wenig anders aus. Sie fahren die ganze Zeit mit eingeschaltetem Horn und spielen dabei sogar unterschiedliche Melodien. Da sich die Fahrzeuge dabei aber über die gesamte Anlage bewegen, konnte man nicht mit statischen MP3-Playern arbeiten, denn diese sind nicht in der Lage das Gefühl zu vermitteln, dass sich der Ton wirklich bewegt.

Nach langem Suchen und vielen Anfragen bei Herstellern fanden wir schließlich eine PC-basierte Lösung, die uns genau dieses Verfolgen der Autos möglich macht. Grundlage des Systems sind professionelle Soundkarten, die normalerweise ihren Einsatz in Tonstudios finden. Diese Soundkarten stellen bis zu 64 Ausgänge zur Verfügung, die jeweils ein eigenes Tonsignal ausgeben können.

Damit kann man aber noch keine wirkliche Verfolgung der Fahrzeuge erzeugen. Dafür muss man in Abhängigkeit zur Position der Fahrzeuge auf der Anlage deren Sound in unterschiedlicher Lautstärke in den individuellen Mix der verschiedenen Ausgänge mischen. Zusätzlich sind die Wege der Fahrzeuge nicht immer gleich - mal müssen die Fahrzeuge anhalten oder eine Umleitung fahren, sodass wir keine fest programmierten Abläufe nutzen konnten.

Abhilfe schaffte ein Tool eines kleinen Software-Entwicklungsteams aus Berlin, welches entscheidend dazu beitrug, die oben genannten Probleme zu lösen. Dieses Tool ermöglichte es, viele Objekte jeweils akustisch frei im Raum zu positionieren, wie z.B. bei Surround-Sound im Kino, und diese Positionen live und in Echtzeit zu verändern. Durch die von der Carsystem-Steuerung übermittelten Daten, kann so jedes Fahrzeug auf der Anlage geortet und mit fast unendlich vielen Sounds ausgestattet werden, die sich alle mit dem Fahrzeug über die Anlage bewegen. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist, dass man Sounds über die gesamte Anlage verteilen könnte. Davon haben wir aber bisher Abstand genommen, da wir immer wieder feststellen mussten, dass unsere Gäste Geräusche, die sie visuell nicht zuordnen können, sehr schnell als Lärm oder Krach empfinden und sich dann eher davon gestört fühlen.

System 3: Flugzeuge

Dieses System wurde speziell für den Flughafen entwickelt, da wir die Flugzeuge selbstveständlich auch mit realitätsgetreuen Triebwerksgeräuschen versehen wollten. Die Größe der Modelle und die Leistung ihrer Akkus vereinfachten die Integration von Lautsprechern in die Modelle deutlich, insbesondere im Vergleich mit den stets kleiner werdenden Fahrzeugen des Carsystems. Trotzdem war es wichtig, den Audioplayer so klein wie möglich zu halten, weshalb dieser dann direkt in die Flugzeug-Steuerungsplatine integriert wurde.

System 4: „Zukunftsmusik"

Hierbei handelt es sich derzeit (Stand Mai 2015) noch um einen Prototyp, denn er fließt in die Entwicklung der neuen MiWuLaLight Platinen mit ein. Auf diesen Platinen wurde der Audioplayer direkt integriert.