Gleissysteme
Im Miniatur Wunderland werden Gleise verschiedener Hersteller verwendet. Jedes Gleissystem hat Vor- und Nachteile. Nachfolgend eine kleine Auflistung, wo und wie wir die einzelnen Systeme einsetzen.
Märklin Spur H0 Gleis
Das K-Gleis der Firma Märklin wird bei uns auf fast allen Hauptstrecken in den Abschnitten Österreich, Mitteldeutschland, Hamburg, Amerika und Skandinavien eingesetzt. Um weitere Bauabschnitte miteinander zu verbinden und über die gesamte Anlage fahren zu können, muss eine Hauptstrecke mit Märklin K-Gleis verlegt werden. Dabei verwenden wir zu 90 Prozent das Flexgleis und schlanke Weichen. Der Vorteil des K-Gleises ist, dass es sehr einfach zu verlegen ist, außerdem ist es sehr stabil und es benötigt keine Kehrschleifenmodule. Für alle Gleisarten gilt, dass wir im Abstand von 150 bis 200 Zentimetern eine Stromeinspeisung haben. Der Vorteil des Dreileitersystems von Märklin ist, dass man nicht darauf achten muss, auf welche Schiene man die 10 Zentimeter langen Kontakte setzt. Beim Schneiden der Kontakte sollte man allerdings darauf achten, dass der entstandene Grat nicht auf den Mittelleiter drückt und dadurch einen Kurzschluss auslöst. Diesen Fehler zu finden kann sehr aufwändig werden, daher sollte man am besten mit einem Messgerät danach suchen. Danach kann man den Kontakt mit UHU PLUS Multifest festsetzten und nach dem Aushärten dann abschleifen. Die Endabschaltung der Weichenantriebe wird von uns ausgebaut, da wir sie nicht brauchen, denn wir schalten unsere Weichen über einen Decoder. Aber ACHTUNG: Wer Weichen analog schaltet, muss die Endabschaltung beibehalten, da es sonst zur Zerstörung des Antriebes kommt. Das betrifft die Bauabschnitte Österreich, Mitteldeutschland, Hamburg und Amerika. Im Bauabschnitt Skandinavien begaben wir uns auf Neuland: alle Weichen wurden mit dem LGB-Weichenantrieb ausgerüstet, wofür die Weichen etwas bearbeitet werden müssen. Im Schattenbahnhofbereich wird als Unterlage vier Millimeter dicker Kork verwendet. Die Bettung ist von MERKUR und wird von der Firma NOCH vertrieben. Es gibt sie vorgefertigt für Märklin Weichen, Flexgleis und Standardgleise.
Roco Spur H0 Gleis
Das Roco Line Gleis wird bei uns in den Abschnitten Hamburg, Skandinavien und Italien verwendet. Warum haben wir Roco und nicht Märklin verwendet? Weil es viel mehr rollendes Material für Zweileitergleise gibt, ein Umbau des Materials blieb uns deshalb erspart. Als Straßenbahnschiene oder im Hafenbereich eignet sich das Zweileitergleis generell hervorragend, da man auch ohne Beeinträchtigung zwischen den Schienen Straßenpflaster verlegen kann. Im Hamburg-Abschnitt wurden originale und LGB Weichenantriebe verwendet. Im Zweileiterbereich arbeiten wir nicht mit Kontakten sondern mit Belegmeldern. Diese können bis zu mehreren Metern lang sein. Für die Trennung wurden die Isolierschienenverbinder eingesetzt. Auch müssen hier Dehnungsfugen eingearbeitet werden, um Verspannungen auszuschließen. Von zentraler Bedeutung sind hierbei die Polung und die etwas aufwändigeren Kehrschleifen, was bei Digitalbetrieb aber auch nicht mehr Probleme mit sich bringt.
Es ist sehr empfindlich und muss oft gewartet werden. Die Weichenantriebe sind von LGB, auch hier wird digital gesteuert.
Im Skandinavien-Abschnitt kommen nicht nur Flexgleise zum Einsatz, sondern auch 90 Zentimeter lange starre Gleisstücke. Als Bettung dient im Schattenbahnhof wieder 4 Millimeter starker Kork und im sichtbaren Bereich die Bettung von NOCH, die es für diverse Weichen und Standardschienen gibt.
Peco Spur H0m Gleis
Das Gleis von Peco kommt bei uns im Amerika-Abschnitt zum Einsatz. Peco code75 ist ein sehr filigranes Zweileitergleis. Wir haben Flexgleis und diverse Weichentypen eingesetzt. Besonders zu beachten beim Pecogleis: Weichen müssen mit einer Einspeisung versehen werden und das Herzstück muss umgepolt werden. Da es sich auch hier um Zweileitertechnik handelt, muss wieder auf die Polung geachtet werden und es sind ebenfalls Kehrschleifen notwendig. Wie in den Bereichen mit Rocogleis arbeiten wir auch hier mit Gleismeldern, die wiederum einige Meter lang sein können. Diese sind ebenfalls mit Isolierschienenverbindern, welche sich auch sehr gut verarbeiten lassen, voneinander getrennt. Die Schienenverbinder lassen sich nur sehr schwer auf die Schiene schieben, doch das gewährleistet optimalen Kontakt. Auch hier müssen wieder Dehnungsfugen eingearbeitet werden, um Verspannungen aus zu schließen. Die Bettung ist auch hier von NOCH. Die Weichenantriebe sind nicht von Peco, hier kamen stattdessen die außerordentlich robusten Weichenantriebe von LGB zum Einsatz. Wir entschieden uns deshalb für dieses Schienensystem, weil wir im europäischen Raum kaum rollendes Material für eine USA-Anlage bekamen. Alternativ hätten wir alle Waggons und Loks umrüsten müssen. Im Amerika-Abschnitt sind Zuglängen bis zu 14 Metern möglich, wobei man anmerken muss, dass diese Beschränkung eher vom Anlagenlayout her rührt, denn von der Technik. Denn dank der digitalen Steuerung werden alle Loks in einem Zug synchron angetrieben. Das 12 Millimeter Gleis von Peco kommt bei uns im Harz-Abschnitt als Schmalspurbahn mit der Spur H0m zum Einsatz.
Fleischmann Profispur H0 Gleis
Dieses zweileitrige Gleissystem haben wir im Österreich Abschnitt verwendet. Speziell in der Zahnradbahn, da die Gleise an einigen Stellen sehr steil verlaufen und eine normale Lokomotive nicht in der Lage wäre, einen Zug die Steigungen hinauf zu ziehen. Das Zugpferd ist eine klassische "Edelweiss" Dampflokomotive (Baureihe 91). Die Weichenantriebe sind von LGB, die Steuerung ist digital und, wie immer beim Zweileitergleis, muss die Polung beachtet werden.