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Sauwohl

Wenn wir über die Haltung von Nutztieren sprechen, so umfasst das immer eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Haltungsformen. Mit unserer Sonderausstellung „Sauwohl“ möchten wir diese Bandbreite möglichst umfassend abbilden und für unsere Besucher veranschaulichen - und damit einen Beitrag leisten, dass sie als Verbraucher eine informierte und reflektierte Entscheidung an der Fleischtheke oder vor dem Kühlregal treffen können.

Ein paar Worte vorab

Im Juni 2019 haben wir mit einer Plakatkampagne des fiktiven Tierschutzbundes Knuffingen für Aufsehen gesorgt. Der Facebook-Beitrag (siehe hier) zu diesem Thema hat sich viral verbreitet und es wurde deutschlandweit in den Medien darüber berichtet. Es gab viel Zuspruch, aber insbesondere aus der Landwirtschaft auch einige kritische Stimmen. Viele Landwirte fühlten sich von uns an den Pranger gestellt.

Die Intention der Plakatkampagne war jedoch eine ganz andere: Mit der Aktion wollten wir vielmehr den Verbraucher anregen, den eigenen Konsum zu hinterfragen. Denn wir essen (zu) viel Fleisch und zahlen dafür meist viel zu wenig. Nicht einmal zehn Prozent unserer Ausgaben entfallen heutzutage auf Lebensmittel. Die Leidtragenden dieses Umstands sind die Tiere, die später auf unseren Tellern landen. Denn um das Fleisch so billig anbieten zu können, muss es auch entsprechend günstig „produziert“ werden – und das geht auf Kosten des Tierwohls.

Unser Anliegen war es also den Verbraucher aufzurütteln und dafür zu sensibilisieren, dass er mit jeder seiner Kaufentscheidungen Einfluss auf diesen Missstand nehmen kann. Denn schließlich hat er ebenso die Möglichkeit sich für tierische Erzeugnisse aus einer art- und wesensgemäßeren Haltungsform zu entscheiden. (Von einer rein vegetarischen oder gar veganen Ernährungsweise mal ganz abgesehen.)

Um die Bandbreite an Haltungsformen darzustellen und darüber aufzuklären, was diese im Einzelnen für das Tier, den Erzeuger und den Verbraucher bedeuten, haben wir uns für den Bau dieser Sonderausstellung entschieden. In fünf Dioramen zeigen wir unterschiedliche Haltungsformen des Mastschweins anhand exemplarischer Höfe. Angefangen bei einem industriellen Schweinemastbetrieb, der die Umsetzung des gesetzlichen Mindeststandards repräsentiert, bis hin zu einem Hof, der höchste Tierwohl- und Bio-Standards befolgt.

Im Idealfall regen wir den ein oder anderen zum Nachdenken, Reflektieren oder gar zum Umdenken an. Das wäre sau-schön!

Zahlen und Fakten

Weitere Informationen

Gemeinsam mit unseren Experten haben wir noch einige Buch- und Filmtipps zusammengestellt. Hier können Sie sich weitergehend mit dem Thema der Nutztierhaltung und des Tierwohls beschäftigen:

Bücher

  1. Valentin Thurn: Harte Kost: Wie unser Essen produziert wird – Auf der Suche nach Lösungen für die Ernährung der Welt
  2. Jonathan Safran Foer: Tiere essen
  3. Kathrin Duve: Anständig essen
  4. Tanja Busse: Die Wegwerfkuh

Filme

  1. Armes Schwein - Fettes Geschäft. Der wahre Preis des Billigfleischs - arte Dokumentaion - Jens Niehuss
  2. Unser täglich Fleisch - 3sat Dokumentation - Benoit Bringer
  3. 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt? - Valentin Thurn
  4. Das System Milch (Prädikat: Wertvoll) - Andreas Pichler