Carsystem

Der Ausdruck Carsystem ist die allgemeine Bezeichnung für Modellfahrzeuge, die selbstständig fahren können. Der Begriff wurde geprägt durch die Firma Faller, die erstmals im Maßstab 1:87 ein funktionsfähiges Gesamtsystem vorstellte.

Dazu haben diese Fahrzeuge einen Antriebsmotor und einen Akku an Bord und vorn eine funktionsfähige Lenkung. Teil dieser Lenkung ist ein kleiner Magnet, der einem, in der Straße eingelassenen, Eisendraht folgt. Anhand dieses Eisendrahtes können die Autos einem Straßenverlauf folgen, ähnlich wie Züge den Gleisen folgen.

Ca. ab 2004 entstanden die ersten Carsystem Fahrzeuge in den Maßstäben 1:120 (Spur TT) und 1:160 (Spur N), so dass das Carsystem sich nicht mehr auf den Maßstab 1:87 (Spur H0) allein beschränkt.

Basiselemente

  • Basiselement Fahrzeug

    Modellfahrzeuge verfügen über einen Antrieb mit Elektromotor, der über ein Getriebe (meistens Schnecke/Schneckenrad) auf die Hinterachse wirkt. Der Motor wird von einem Akku/Batterie gespeist. Über einen manuellen Ein-/Ausschalter wird der Akku mit dem Motor verbunden = das Fahrzeug fährt. Zwischen dem Akku und dem Motor befindet sich noch ein Reed-Kontakt, der normal geschlossen ist = das Fahrzeug fährt. Durch eine Magnetkraft von außen kann der Reedkontakt geöffnet werden = das Fahrzeug stoppt.

    Die Modellfahrzeuge verfügen über eine lenkbare Vorderachse. Die Lenkung der Vorderachse wird über einen Metallbügel betätigt, auf dessen Spitze ein kleiner Magnet sitzt. Dieser Magnet versucht dem eingelassenen Fahrdraht zu folgen und steuert somit das Fahrzeug. Hersteller: Faller Carsystem

  • Basiselement Fahrbahn

    FAHRDRAHT
    Der in der Straße eingelassene Fahrdraht besteht aus einer Speziallegierung, die im Zusammenhang mit den Magneten ein Maximum an Haltekraft zwischen beiden Elementen erzeugt. Der Fahrdraht ist über die Firma Faller zu beziehen. Der Einbau des Fahrdrahtes darf nur knapp unter der Oberfläche erfolgen, da ansonsten die Haltekraft stark abnimmt. Siehe auch Beispiel für die Fahrdrahtverlegung.

    MAGNETSTREIFEN
    Bei Mader Magnettruck werden, in der Fahrbahn, Magnetstreifen von sechs Millimetern Breite und drei Millimetern Dicke verlegt. Diese sind 20 Zentimeter lang. Die speziellen Fahrzeuge schalten sich mit dem Aufsetzen auf die Fahrbahn ein. Durch diese doppelte Magnetwirkung können auch über dem Magnet dickere Abdeckfolien oder Pappen verwendet werden. Seit ca. 2012 gibt es die Magnetstreifen bei Streetsystem auch in 100 Zentimeter Länge. Dadurch wird das Verlegen erheblich vereinfacht.

    MAGNETBAND
    Als Lösung zwischen den beiden Systemen gibt es 3 x 1 Millimeter Magnetbänder. Damit sind Folien oder Pappen als Abdeckung zu benutzen. Diese werden auch im Flughafen des Miniatur Wunderlands verwendet.

  • Basiselement Stoppstelle

    Eine "Stoppstelle" ist eine unter der Fahrbahn angebrachte Magnetspule. Wird die Magnetspule eingeschaltet, entsteht ein Magnetfeld, welches den Reedkontakt im Fahrzeug öffnet = das darüber fahrende Fahrzeug hält an.
    Siehe Spulensteuerung.

  • Basiselement Parkplatz

    Ein "Parkplatz" ist ein unter der Fahrbahn angebrachter Permanentmagnet, dessen Magnetfeld den Reedkontakt im Fahrzeug öffnet = das vorbeifahrende Fahrzeug bleibt stehen. Unter dem Permanentmagneten ist eine Magnetspule montiert. Wird diese Magnetspule eingeschaltet, entsteht ein Magnetfeld, welches die Wirkung des Permanentmagneten neutralisiert = der Reedkontakt im Fahrzeug schließt wieder = das parkende Fahrzeug fährt weiter. Siehe Spulensteuerung.

  • Basiselement Abzweigung

    Bei einer "Abzweigung" (Weiche) wird unter dem abzweigenden Fahrdraht eine Magnetspule montiert. Wird diese Magnetspule eingeschaltet, so wird der Lenkmagnet eines vorbeifahrenden Fahrzeuges auf den abzweigenden Fahrdraht abgelenkt = das Fahrzeug biegt ab.

    Spule ausgeschaltet = Geradeausfahrt
    Spule eingeschaltet = Abbiegen

    Eine andere Art der Abzweigung ist das verstellen des Drahtes oder des Magneten. Hierbei wird unter der Fahrbahndecke der Draht oder eine Magnetspur verändert. Durch Servoantriebe sind bis zu vier Fahrtrichtungen möglich.

Steuerung

  • Basissteuerung

    Die einfachste Form der Steuerung erfolgt über manuell betätigte Schalter, für jedes der einzelnen Elemente. Damit ist ein einfacher Fahrbetrieb bereits möglich.
    In der nächsten Stufe können die manuellen Schalter durch Relais ersetzt werden, die von einer Kleinsteuerung in einem automatischen Ablauf angesteuert werden. Damit können schon kompliziertere Abläufe realisiert werden.

    Die Firma Faller liefert Elektronik dafür. Baugruppen wie: Ampelsteuerung, Abstandssteuerung, Verkehrssteuerung

    Modelleisenbahn-Claus liefert Servotiny und Servodecoder S4-Car für diese Abläufe.
    Stichworte: Magnetsteuerung für Busautomatik, Feuerwehrautomatik Servoabzweigung (per Schalter,Taster, auf Zeit), Servostoppstellen, Servodecoder mit Schaltervorsatz, Ampelsteuerung, IR-Stopstellen

    Mader-Magnettruck - Ein etwas anderes Carsystem.
    Stichworte: Magnetspuren, 2 Geschwindigkeiten, Stoppspulen, Abzweigungen, Ampeln, Bahnverladung, Infrarottechnik (Handbetrieb und/oder PC-Betrieb)

  • Digitale Anlagensteuerung

    Digitale Modellbahnsteuerungen und das passende Zubehör ermöglichen die Steuerung der Autos, auch in komplexen Anlagen. Einfache digitale Systeme wie MoBaSchatz von MB-Tronik und spezielle Schaltdecoder zur Autosteuerung, zum Beispiel von Littfinski Datentechnik, vereinfachen die Verkabelung und Bedienung von Parkplatzspulen. Die Autos sind ohne besondere Decoder benutzbar.

    Die Decoder von Modelleisenbahn-Claus (DC-Car) sind bedienbar über:
    PC (RS232-Schnittstelle)
    Digitalzentrale (DCC oder Motorola)
    Schaltervorsatz (Umschalter oder Taster)
    Die Servodecoder mit Servos, bestückt mit Magnet, können als Haltespule und Parkplatzspule betrachtet werden.
    Unterstützend kann bei größeren Anlagen ein PC eingesetzt werden.

  • Digitale Autosteuerung

    Weitere Funktionen (Variable Geschwindigkeit, Beleuchtungsfunktionen, Abstandssteuerungen, etc.) sind nur noch mit Einbau von zusätzlichen Elektronikbauteilen in das Fahrzeug umzusetzen.

    Car-System-Technik im Miniatur-Wunderland: Digitale Autosteuerung - Das Mustersystem für eine Großanlage mit computergesteuertem Carsystem.

    Zum Schalten der Funktionen ist nicht zwingend ein Computer nötig!

    DC-Car-Fahrzeuge arbeitet auch selbstständig durch Busautomatik oder Feuerwehrautomatik. Durch Funktionsbausteine sind unterschiedliche Abläufe möglich.

  • Erweiterungsmöglichkeiten

    Die einfachste Erweiterung ist der Einbau von Beleuchtung. Diese wird eingeschaltet und ist ständig in Betrieb.

    Ähnlich sind auch Blaulichter nachrüstbar.

    Mit einfachen Steuerungen sind Innenbeleuchtung, Warnblinker und Blaulichter im Stand schaltbar.

  • Infracar

    Erweiterungsmöglichkeit eines bestehenden Carsystem Autos:
    Carsystemsteuerung zur Fernbedienung der Autos durch Handsender über mehrere Meter (Geschwindigkeit 0-31 und 6 Beleuchtungen)
    Auch Automatisierung ist mit dem PC-Interface durch Infrarottechnik möglich (31 Geschwindigkeiten, 6 Funktionen).

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Car-System aus der Modellbau Wiki.

Hinweis

Dieser Artikel basiert auf dem Modellbau-Wiki und wird extern bearbeitet. Wir sind bemüht, immer für einen sauberen Inhalt zu sorgen, können aber kurzfristige Störungen nicht gänzlich ausschließen.