Montag, 19.10. - Sonntag, 25.10.2015

Besucher am Leitstand, die Erste:

„Wie funktioniert eigentlich der Flughafen?“

„Danke, gut.“

Manche werden an dieser Stelle etwas überrascht reagieren. Doch keine Bange, die ausführliche Erklärung folgt meist sogleich. Die Frauen und Jungs vom Leitstand sind für viele Besucher die erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Anlage.

In einer kleinen Serie wollen wir die verschiedenen Abteilungen des Wunderlands vorstellen und der Leitstand macht wieder mutig den Anfang. Außerdem gibt es Neues aus und für Italien und es steht ein ganz besonderes Jubiläum an.

Gastons toskanatorische Brücke haben wir letzte Woche schon im Rohbau gesehen. Heute hat Bob Marley sie bereits weitestgehend entklammert und sie bekommt ...

... über ihr Holzskelett ein Kleid aus „behauenem Naturstein“. Die Marmormanufaktur hatte leider Lieferschwierigkeiten, weshalb man doch wieder auf Modellbahnzubehör zurückgreifen musste.

Jens ist der Meister der... ach, eigentlich kann er alles. Nicht zuletzt stammen viele der witzigsten Aktionen des Wunderlandes von ihm. Am allerbesten jedoch ist er als Manufakteur von besonderen Fahrzeugen, welche die wunderländischen Straßen bevölkern. Was er wohl hier gerade wieder zusammengetüftelt hat? Die Raterunde trifft sich jeden Dienstag im Ochsen.

Hier wird sich Gastons Brücke einmal zur eisenbähnlichen Unruhe setzen: die herrliche Toskana. Endlose Trassen, Spanten soweit das Auge reicht – ja, zig Milliarden deutsche Camper können nicht irren! Zwei besonders fleißige Exemplare sind hier zu sehen: Tino, mit dem entzückenden Rücken, der mit Judith die Landschaft zusammengesägt hat, sowie Wolfgang, der gefühlt schon Gleise zum Mond und wieder zurück „genagelt“ hat.

Und dass noch ein paar Gleisnägel dran werden glauben müssen, verdeutlicht dieses trassige Arrangement.

Tino wiederum hat diese Straßentrasse klassisch römisch für die Ewigkeit gebaut. Seitdem er vom europäischen Logistikverband gelegentlich freundliche Aufmerksamkeiten erhält, sind alle Pfade für Schwerlastverkehr geeignet errichtet worden und können einmal von Megalinern mit über 30 Eselstärken befahren werden.

Nachdem Dachdecker Deck Dacher allen ein Dach gedeckt hat, wird dieses pittoreske italienische Städtchen mit seinen schmalen Gassen und unverwechselbar gefärbten Fassaden in der E-Ecke gepimpt.

Zunächst erhalten die Fenster diese Vorhänge aus Diffusormaterial.

Danach stellt Steve diese kleinen Kästchen mit innenliegender LED in liebevoller Massenproduktion her.

Und schließlich vereinen sie sich: Die Kästchen werden hinter die Fenster geklebt und es entsteht so etwas wie eine Softbox. Eher unbekannt, aber aus der Fotografie.

Und wenn es dann genügend Kästchen sind, kommt nochmal der Dacher und deckt.

Ja, es weihnachtet langsam. Seit Mitte August sind die Gänge der Supermärkte gespickt mit Paletten voller Lebkuchen, Marzipan und Spekulatius. Allein eine kleine Touristenattraktion im beschaulichen Dörfchen Hamburg leistet seit Wochen Widerstand. Denn hier sehen wir nur eine Lampe für ein Gebäude des neuen Hochregallagers. Man beachte den dünnen Draht der Stromzuleitung – vive la fragilité!

Der Künstler, welcher die kleinen Meisterwerke geschaffen hat, möchte anonym bleiben. Darauf legt Mikko Wert.

DAS WUNDERLAND STELLT SICH VOR: 1. DER LEITSTAND

Besucher am Leitstand, die Zweite:
„Den ganzen Tag so vor Monitoren sitzen, das könnte ich nicht.“ - „Was machen Sie denn beruflich?“ - „Bürokaufmann.“

In den nächsten Wochen wollen wir einmal einen kleinen Blick in die verschiedenen Abteilungen werfen und vom Wunderlandleben erzählen. Wir werden auf kleine Katastrophen und große Malheure stoßen, aber auch auf viele Anekdoten aus einem großartiges Team.
Beginnen wollen wir mit den Daminnen und Herren der Anlage: den Leuten vom Leitstand. Hier muss man gleich eines vorneweg sagen: die Anlage läuft im Autopilot. Das heißt, wenn jemand am Leitstand eingreift, treibt ihn entweder der Spieltrieb (eher selten), oder etwas Ungeplantes ist passiert (eher immer). Das führt zu Meldungen wie „Zug XXX hängt schon wieder an Weiche XXX“, woraufhin man ebendieser den dritten Besuch des Tages abstattet, die Schienen ein wenig poliert und dann fleißig Daumen drückt.

Besucher am Leitstand, die Dritte:
„Meine Tochter ist vor einer halben Stunde unter die Anlage gekrabbelt und immer noch nicht wieder vorgekommen.“
(Die junge Dame wurde schließlich gefunden, wie sie unter der Anlage auf einem der Rollwagen der Wartungstechniker umherfuhr.)

Im Grunde sitzen am Leitstand die Experten für die Beseitigung der allseits geliebten „Störungen im Betriebsablauf“. Sie sind quasi die, welche über dem Atlantik auf die Tragfläche klettern um das klemmende Querruder mal wieder zu ölen, damit der Autopilot des Flugzeugs mit den Spiralen aufhört. Und die dünnluftige Metapher ist gar nicht zu weit hergeholt, denn erst kürzlich wurde der Autor Zeuge einer Funkmeldung auf dem Leitstandskanal: „Der Flughafen ist abgestürzt.“

Besucher am Leitstand, die Vierte:
„Meine Eltern haben mich schon wieder hier vergessen.“

Grundsätzlich werden vom Leitstand fünf Systeme gesteuert und überwacht: Die Zugsteuerung – hierfür wird die Software Railware genutzt, welche über intelligente Fahrstraßensuche, Anlagensteuerung und Betriebsüberwachung verfügt.
Dann sind da die Carsysteme in Knuffingen, Amerika, Skandinavien und natürlich am Flughafen, wobei unter letztere teilweise auch die Flugzeuge fallen. Deren Steuerung entstammt Gerrits Feder, respektive Tastatur. Darüber hinaus werden auch die anderen Systeme des Flughafens gesteuert, wobei bei Problemen oft ein Terminal vor Ort benutzt wird, weil man dann leichter das Problem sehen und direkt beheben kann. Die Steuerung hier basiert auf dem Carsystem und stammt ebenfalls von Gerrit & Co.
Als nächstes folgt das Licht, das von der selbst entwickelten MiWuLight-Software gesteuert wird. Und nicht zuletzt unterliegt auch das Klima im Wunderland der Willkür stets diabolisch grinsender Leitständler.

Besucher am Leitstand, die Fünfte:
„Mein iPhone ist mir diesmal ins Stadion gefallen. Könnten Sie vielleicht noch Mal…“

Man könnte denken, der Leitstand sei mit der Anlage mitgewachsen. Doch das stimmt eigentlich nicht: Zwar sind die Röhrenmonitore der oberen Reihen – trotz Braun’scher Röhren – moderneren LCDs gewichen und es werden sehr viel mehr Bahnen und Straßenfahrzeuge gesteuert. Doch während sich die Raumaufteilung im Wunderland über die Jahre ständig veränderte, blieb der Leitstand gegenüber vom Bahnhof Medebach in Mitteldeutschland immer eine Konstante.
Wenn das Wunderland allerdings im bisherigen Tempo weiterwächst, wird der Leitstand an seine Grenzen stoßen und in den Jungbrunnen hüpfen müssen. Ob die hinter ihrer Theke gut verschanzten Leitständler dann immer noch ihre Stellung werden halten können? Es bleibt spannend.

JUBILÄUM

Es ist soweit: vor 15 Jahren, einem wahrscheinlich recht kühlen und nassen Montag, den 6. November 2000 (zufällig genau am 15. Geburtstag des momentanen Autors), erschien Wochenbericht Nr. 1. Noch bevor sich die Eröffnung des Wunderlandes zum 15. Mal jährt, darf nächste Woche der Wochenbericht seinen halbrunden Geburtstag im Kreise seiner Lieben begehen. Zu diesem Anlass veranstalten wir ein kleines Wunschkonzert: Sie dürfen sich Themen für die Jubiläumsausgabe wünschen und wir werden versuchen, sie alle abzudecken. Alle Wünsche bitte unten in die Kommentare oder natürlich ins Forum! Der Rechtsweg ist alarmgesichert.
Wir wünschen nachträglich einen guten Start in die Woche!